Vivek Koichi Kanematsu

Vivek koordiniert unsere Zusammenarbeit mit der japanischen Studentenorganisation IVUSA.

Seit über 15 Jahren unterhält Embracing the eine Partnerschaft mit der japanischen Hilfsorganisation IVUSA, die sich aus Studentinnen und Studenten zusammensetzt. Eine Gruppe von etwa 100 Studierenden beteiligt sich jedes Jahr an Hausbauprojekten für Obdachlose und Katastrophenopfer in Indien. So wurden beispielsweise Häuser für die Opfer des Tsunami im Indischen Ozean 2004 und nach den verheerenden Überschwemmungen in Karnataka (Südindien) 2010 gebaut. Vivek organisiert diese Zusammenarbeit seit vielen Jahren.

Vivek und die Studenten arbeiten trotz Hitze und Mühsal voller Energie: Sie graben Fundamente in den harten Boden, laden tausende Zementblöcke von den Lastwagen ab, streichen die Häuser an, vermischen den Zement mit Sand und Steinen, tragen die Zementladungen auf die Dächer, räumen die Baustellen frei oder helfen bei den Bauarbeiten. Mit ihrer Offenherzigkeit und ihrem Geist des selbstlosen Dienens sorgen die freiwilligen Helfer für ein fröhliches Miteinander, sehr zum Vergnügen der indischen Arbeiter und lokalen Dorfbewohner, die diese Häuser entgegennehmen werden.

Einige der freiwilligen Helfer hatten so viel Freude an ihrer Teilnahme, dass sie mehrere Male wiedergekommen sind. "Wir entwickeln mehr Dankbarkeit und Wertschätzung für alles, was wir haben, und für alles, was uns vorher selbstverständlich erschien, wie zum Beispiel Wasser, Lebensmittel, Strom usw.", sagt Vivek.

Die Studierenden, die während ihrer Ferien nach Indien gereist sind, steuern zwar ihre Zeit, Energie und ihren Enthusiasmus bei, aber nach eigener Aussage haben sie viel mehr bekommen als sie gaben. Die Liebe und Fürsorge, die sie über die kulturellen Grenzen und Sprachbarrieren hinweg geben, lässt die Grenze zwischen „Geben" und „Bekommen" verschwinden. Die Freiwilligen und Hilfeempfänger merken, dass sie letztlich gar nicht so unterschiedlich sind.

2011 fand IVUSAs Zusammenarbeit mit Embracing the World direkt vor Ort statt, da große Teile Japans durch den Tsunami verwüstet waren. Vivek und andere Freiwillige von Embracing the World reisten in die betroffenen Gegenden, um das Ausmaß der Zerstörung einzuschätzen. Kurz darauf verkündete Embracing the World eine Spende von 900 000 Euro für die Unterstützung und Hilfe der japanischen Katastrophenopfer.

Embracing the World und IVUSA gingen direkt in die verwüsteten Gegenden, um zu helfen. Die Studenten lagerten mit anderen freiwilligen Helfern auf dem Rasen einer Universität, der in die Zentrale der Hilfsbemühungen verwandelt worden war. Ihre Arbeit bestand darin, die unbewohnbar gewordenen Häuser wieder bewohnbar zu machen – sie trugen Möbel und andere Gegenstände heraus, pumpten Wasser ab, räumten Abraum aus den Häusern, rissen Böden heraus, damit der Schlamm entfernt und Sperrholzböden verlegt werden konnten.

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer waren trotz der intensiven Arbeit in der Lage, ihren Enthusiasmus aufrechtzuerhalten. Dies half, die Dorfbewohner emotional aufzubauen, die von ihrem Verlust noch sehr angeschlagen waren. Einige der Studierenden kamen den Familien, denen sie halfen, recht nahe, und wurden eingeladen, später zurückzukehren. Vivek und die Studenten haben eine große Erfüllung in der Teilnahme an diesem Hausbauprojekt gefunden. Er sagt, wenn man sich selbst "auf die Seite stellt, an das Wohl anderer denkt und für sie handelt, kann man eine viel tiefere Freude und tieferes Glück empfinden als man je durch die Erfüllung der eigenen Wünsche erzielen kann."