Amrita SerVe fördert ökologische Landwirtschaft
Gujarat, Indien - Juli 2016
Ein Schwerpunkt von Amrita SeRVe ist die Förderung ökologischer Landwirtschaft in Entwicklungsländern.
Kürzlich kam der Welt-Agrar-Rat (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development, IAASTD), ein Zusammenschluss von Experten aus über 100 Ländern, zu dem Schluss, dass die Sicherung der globalen Lebensmittelversorgung von Kleinbauern abhängt, die in den Entwicklungsländern ökologische Landwirtschaft betreiben. Im IAASTD-Bericht wird betont, dass der Wechsel zur ökologischen Landwirtschaft ein notwendiger Schritt nicht nur zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit ist, sondern auch zur Bekämpfung des Klimawandels. Mit dem Produzieren und Ausbringen von chemischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln werden nicht nur Boden- und Wasserressourcen verschmutzt, sondern auch große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt.
Bedauerlicherweise zögern viele Kleinbauern in Entwicklungsländern beim Ausstieg aus ihrer traditionellen intensiven chemischen Landwirtschaft. Dies liegt teilweise an den anfangs geringeren Erträgen der biologischen Landwirtschaft. Die Umstellung kann eine bis zu drei Jahre dauernde Regenerierung der ausgelaugten und chemisch belasteten und geschädigten Böden erforderlich machen. Deshalb hat Amrita SeRVe beschlossen, die ökologische Landwirtschaft unter diesen Bauern zu fördern.
Amol Motghare ist unser Amrita SerVe-Koordinator in Nani Borwai, einem kleinen Dorf 70 km von Ahmedabad in Gujarat. Amol wurde in modernen ökologischen Anbauverfahren ausgebildet. Kürzlich leitete er einen Workshop zu biologischer Landwirtschaft in dem Dorf, um sein Wissen weiterzugeben. Dadurch wurde Nani Borwai schnell zu einem Modellstandort für unser laufendes Projekt für nachhaltige Entwicklung.
Harish Bhai Parmar ist in dem Dorf der Bauer mit dem meisten eigenen Land. Wie die meisten Kleinbauern in Indien kauft Harish chemische Pflanzenschutzmittel, Dünger und Saatgut jeweils zu Beginn der Pflanzsaison. Nach der Teilnahme an Amols Workshop in biologischer Landwirtschaft beschloss Harish in der letzten Saison jedoch, auf einer kleinen Fläche mit biologischen Kulturen zu experimentieren. Auf dem Versuchsfeld ersetzte Harish seine gewöhnlichen chemischen Pflanzenschutz- und Düngemittel durch die biologischen Präparate Jiwamritam und Ghanamritam.
Harish baute Mungbohnen an und konnte bald sein erstes gesundes Biogemüse ernten. Trotz begrenzter Erträge war Harish mit der Qualität der Ernte zufrieden. In dieser Saison baut er auf einem größeren Anteil seines Landes Bio-Reis an, und damit die erste Reis-Kultur des Dorfes überhaupt.
Dank der beherzten Anstrengungen von Harish und anderen können engagierte Mitglieder von Amrita SerVe wie Amol dabei helfen, den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Nani Borwai und anderen Dörfern zu ebnen. Wir hoffen, dass dieses Beispiel viele Menschen dazu inspiriert, sich auf den lohnenden Weg der globalen Verantwortung durch ökologische Landwirtschaft zu begeben.