Einem Ruf folgen – Studenten der Universität starteten ein Notruftelefon, um in den Überflutungen von Kerala Leben zu retten
27. August 2018 - Kollam, Kerala, Indien
Während des Hochwassers in Kerala wollten die Studenten und Dozenten des Amritapuri Campus von Amrita Vishwa Vidyapeetham dringend einen Weg finden, um hunderttausenden von Flutopfern im ganzen Bundesstaat zu helfen.
Sie hatten bereits Spendenzentren für Kleidung, Lebensmittel und andere Hilfsgüter eingerichtet. Es gab auch bereits Pläne, in die betroffenen Gemeinden zu reisen, um mit den Aufräumarbeiten zu beginnen, wenn das Wasser zurück gehen würde. Aber es schien nicht genug zu sein.
Dann hatten sie eine Idee: "Was wäre, wenn wir ein Call-Center gründen könnten, um die Betroffenen zu retten?" Und so kamen am 16. August um 13 Uhr an der Universität genügend Leute zusammen und es wurde ausreichend Technik aufgebaut, um mit der Amrita Helpline zu beginnen - einem 24-Stunden-Telefon-Rettungszentrum.
Innerhalb von fünf Tagen hatte das Team mehr als 25.000 Anrufe entgegengenommen und über 100.000 Flutopfer mit den entsprechenden Hilfsdiensten verbunden. Zu den Hilfsdiensten zählten Regierungsbeamte, die Marine, die Luftwaffe, die Nationale Katastropheneinsatztruppe, die Kerala State Police, lokale Fischer und andere Freiwilligenagenturen.
"Ich kann für alle Freiwilligen sprechen, wenn ich sage, dass wir begeistert waren, auf diese kleine Weise helfen zu können", sagte A.R. Amritesh. Amritesh ist der Koordinator für AYUDH Amritapuri. AYUDH umfasst den Jugendzweig von Embracing The World und spielte eine zentrale Rolle bei der Leitung des Notruftelefons.
"Wir haben eine Menge positives Feedback von der indischen Luftwaffe und der Marine erhalten, die uns mitteilten, dass die Informationen, die sie über die Amrita Helpline bekamen, ihnen dabei helfen konnten, ihre Rettungs- und Hilfseinsätze gezielter anzugehen und schneller voranzukommen."
Das Helpline-Team bestand schließlich aus mehr als 400 Studenten und Dozenten, die ihre Zeit für fünf Tage in drei verschiedene Schichten aufgeteilt hatten. Wenn ein Anruf im Notruftelefon ankam, konnten gleichzeitig an zwanzig Telefonen parallel Anrufe beantwortet werden.
"Ich kann mit Vertrauen sagen, dass wir jeden einzelnen eingehenden Anruf angenommen und weitergegeben haben", sagte Amritesh. "Jeder der studentischen Freiwilligen stellte sicher, dass die Informationen des Anrufers an die entsprechenden Rettungsteams weitergeleitet wurden. Sie verfolgten die Rettung dann solange, bis die betroffenen Personen in Sicherheit gebracht worden waren."
Die Freiwilligen arbeiteten nicht nur an den Telefonleitungen, sie beantworteten auch Hilferufe über das Internet und die sozialen Medien. Sie verwendeten spezielle Techniken, um Informationen über Standorte, Routen, Hilfsorganisationen, Freiwillige und Lieferanten zu identifizieren und zu verifizieren. Sie übermittelten diese Informationen dann den Rettungsteams, um ihnen dabei zu helfen, ihre Operationen genau zu planen.
Dieser Einsatz machte die Dienste von Amrita Helpline unschätzbar, sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Rettungsteams. Die Helpline koordinierte auch die Verteilung von Nahrungsmitteln, Kleidung, Medikamenten und anderen wichtigen Dingen währen der Rettungsaktionen. Darüber hinaus konnten die Freiwilligen auch die Angehörigen von im Ausland lebenden Flutopfern beruhigen.
"Es gibt Malayalees (Personen, die gebürtig aus Kerala stammen) auf der ganzen Welt", sagte Ramesh Azhakesan, Mitglied des Kernausschusses von AYUDH. "Die Tatsache, dass wir Anrufe aus der Golfregion, Europa und den USA entgegennehmen konnten, um Familien dabei zu helfen, den Aufenthaltsort und die Situation ihrer Verwandten herauszufinden, brachte tausenden von Menschen eine große Erleichterung."
Die Amrita Helpline zeigte, wie Technologie und Zusammenarbeit bei Katastrophen helfen können, indem sie die sozialen Medien positiv nutzen. Die Motivation für Amrita Helpline kam von der Compassionate Kerala-Gruppe, einer Initiative von Prashanth Nair, einem ehemaligen Mitarbeiter des indischen Verwaltungsdienstes (IAS) in Calicut, Kerala.
In der Zwischenzeit werden die Wiederaufbau- und Hilfsdienste für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen weiter ausgebaut. Mehr Teams von Freiwilligen versammeln sich, um Orte zu besuchen und bei der medizinischen Behandlung, der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, der Säuberung der Umwelt und bei der Begutachtung der Schäden und der Planung des Wiederaufbaus zu helfen.
Wir arbeiten hart daran, abgelegene Gemeinden in Kerala zu erreichen, da dies Dörfer sind, die auch zu guten Zeiten sehr isoliert sind.