Bedürftigen Mitmenschen helfen
Uttar Pradesh, Indien - Juni 2016
In Indiens entlegensten Dörfern bleibt die Bereitstellung einer angemessenen Gesundheitsversorgung eine Herausforderung. Indiens Human Development Index ist niedrig. Dieses Instrument wurde vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen entwickelt, um bei der Bewertung von Entwicklungen zusätzlich zu wirtschaftlichen Faktoren wie nationalem Einkommen auch menschliches Wohlergehen einzubeziehen. Einer der Gründe hierfür ist das Fehlen hochwertiger Gesundheitsdienstleistungen in ländlichen Gebieten. Außerdem ist Indien das Land mit der weltweit größten Zahl an Menschen, die in ländlichen Gebieten leben. Deshalb kann die Notwendigkeit, in Indiens ländlichen Gebieten ein besseres Gesundheitswesen bereitzustellen, kaum hoch genug eingeschätzt werden.Um dieses Problem anzugehen, bildete unser Amrita-Hospital Gesundheitshelferinnen und -helfer aus, die Frühdiagnostik und Vorsorge-Programme in Dörfern anbieten. Die Gesundheitshelfer sind am effizientesten, wenn sie von einem Arzt mindestens einmal im Monat betreut werden.
Kürzlich besuchten zwei Ärzte Sarai Nuruddinpur in Uttar Pradesh, eines der Dörfer unserer Initiative für selbstständige Dorfgemeinschaften. Dr. Ashutosh, der am Amrita-Krankenhaus ausgebildet wurde, und Dr. Seema, seine Frau, untersuchten an einem einzigen Tag fast 150 Patienten.
Für Dr. Ashutosh war Amma seit seiner Kindheit die wichtigste Person in seinem Leben, da seine Eltern seit vielen Jahren in Ammas Organisation tätig sind. Ammas Lehre, den Bedürftigen zu dienen, hat ihn sein ganzes Leben lang motiviert. Über viele Jahre hat dieses Ehepaar seine medizinischen Fachkenntnisse in den Dienst der Armen gestellt und diese in der Nähe ihrer Wohnorte kostenlos untersucht. Für Dr. Ashutosh und Dr. Seema war der Dienst in dem Dorf eine Ehre, und ein Traum wurde für sie wahr.
Dr. Ashutosh berichtet von einem Tag im Dorf: „Die meisten untersuchten Patientinnen und Patienten litten unter Bauchschmerzen, Knieproblemen, Husten, Augen- und Ohr-Infektionen und Erschöpfung. Sie erhielten Medikamente, und in einzelnen Fällen wurden sie zur weitergehenden Behandlung an die staatliche medizinische Hochschule überwiesen. Besorgniserregend war unser Befund, dass der Hämoglobinwert bei Kindern unter 10 lag. Sie erhielten Eisentabletten, um den Hämoglobinwert zu erhöhen. Ferner kamen neun schwangere Frauen zur Untersuchung, und Dr. Seema unterwies sie in der Schwangerschafts-Vorsorge.“ Unsere Gesundheitshelferinnen und -helfer führen die Folgebetreuung durch, bis die Ärzte zurückkommen können.
Im Rückblick auf diesen Tag bekräftigten Dr. Ashutosh und Dr. Seema ihr Engagement, anderen zu dienen: „Wir wollen viel mehr solcher Camps für die Armen organisieren und damit Ammas Lehre, den Bedürftigen zu dienen, verbreiten.“ Obwohl Sarai Nuruddinpur nicht in der Nähe ihres Wohnortes liegt und sie nicht jeden Monat kommen können, planen sie für Folgeuntersuchen eine Rückkehr in ein paar Monaten.