Amma initiiert humanitäres Projekt als Teil der Civil20 Indien
Amma hat ein Projekt im Wert von über 6 Millionen US-Dollar (5,5 Millionen Euro) initiiert, um das Wohlergehen von Menschen mit Behinderungen und unterernährten, schwangeren Frauen zu fördern. Die Aktion soll in unterentwickelten Gegenden in ganz Indien sowie in anderen Ländern stattfinden. Dabei wird "Embracing the World" eng mit lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen (CSO) zusammenarbeiten, um das Leben dieser Menschen spürbar zu verändern. Amma erhofft sich, damit einen Präzedenzfall für effiziente und wirksame Systeme zu schaffen, die später von anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Regierungen in der ganzen Welt übernommen werden können.
Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Eröffnungsfeier der indischen Arbeitsgruppe Civil20 (C20), deren Vorsitz Amma innehat. Ziel der C20 ist es, die Anliegen der zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der ganzen Welt auf dem G20-Gipfel, der im September in Neu-Delhi stattfinden wird, zu vertreten. Die Gruppe der 20 (G20) ist das wichtigste zwischenstaatliche Forum für die Industrie- und Schwellenländer, das sich mit der globalen Finanzstabilität befasst. Das diesjährige Motto des G20-Gastlands Indien lautet "vasudhaiva kuṭaṁbakam - die ganze Welt ist eine Familie".
"In welchem Zustand befindet sich heute unsere Welt, nachdem fast ein Viertel Jahrhundert vergangen ist? Schließen Sie Ihre Augen und tippen Sie mit Ihrem Finger auf eine Landkarte. Öffnen Sie nun Ihre Augen und schauen nach, auf welchem Kontinent und in welcher Nation er gelandet ist. Finden Sie heraus, ob dieser Ort friedlich und konfliktfrei ist. Gibt es dort genug Trinkwasser und Nahrung, um den Durst und Hunger aller Menschen zu stillen? Gibt es für jeden ein Dach über dem Kopf? Gibt es Kleidung zum Anziehen? Gibt es eine funktionierende medizinische Versorgung für alle? Sind Frauen und Kinder sicher?", fragt Amma in ihrer Ansprache.
Im Vorfeld des G20-Gipfels wird sich die Beteiligungsgruppe C20 mit Hunderten von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der ganzen Welt vernetzen, um den wichtigsten gemeinsamen Anliegen Gehör zu verschaffen und eine nachhaltige Entwicklung mit der Vision zu fördern, niemanden zurückzulassen. Eine zivilgesellschaftliche Organisation (CSO) ist eine Non-Profit-Organisation, die auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene arbeitet. Sie ist aufgabenorientiert und wird von Menschen mit einem gemeinsamen Interesse angetrieben. CSOs erfüllen eine Vielzahl von Dienstleistungen und humanitären Aufgaben, bringen die Anliegen der Bürger zu den Regierungen, überwachen die Politik und fördern die politische Beteiligung auf kommunaler Ebene.
"Viele zivile Organisationen und Einzelpersonen engagieren sich aktiv bei der Suche nach Lösungen und leisten humanitäre Hilfe. Sie sind zwar nur kleine Regentropfen, die in den Ozean fallen, wenn sie jedoch in die Wüste fallen, haben selbst diese kleinen Tropfen einen gewissen Nutzen. Wenn wir also den Ort besser kennen und entsprechend nutzen, können sie der Welt Freude, Frieden und Gesundheit bringen", erklärte Amma.
"Dies ist ein vielversprechendes Ereignis. Wir haben uns auf den Weg gemacht, um das schwindende Licht in der Welt wiederherzustellen. Es ist ein historisches Jahr, in dem Indien die Gelegenheit erhält, die Präsidentschaft der G20-Staaten zu übernehmen. Die indische Regierung und der Premierminister Shri Narendra Modi haben uns die enorme Verantwortung übertragen, den Prozess der C20 erfolgreich zu begleiten. Möge es uns gelingen, diesem Vorhaben gerecht zu werden."
Amitabh Kant, ehemals CEO von NITI Aayog, der zentralen politischen Ideenschmiede für die wirtschaftliche Entwicklung, ist Indiens Sonderbeauftragter (Sherpa) bei der G20. In seiner Ansprache betonte er, dass die Beteiligungsgruppe C20 auf breiter zivilgesellschaftlicher Front tätig werden müsse, um die indische G20-Präsidentschaft zu einem Leuchtfeuer der Hoffnung, Heilung und Harmonie für die ganze Welt werden zu lassen.
"Unter dem Motto Eine Erde. Eine Familie. Eine Zukunft übernehmen wir die G20-Präsidentschaft in diesem vielschichtigen und herausfordernden Umfeld. Die Welt ist heute konfrontiert mit komplexen geopolitischen Spannungen und Konflikten, einer globalen Schuldenkrise, Problemen bezüglich Nahrungsmittel, Brennstoff und Düngemittel, der Klimakrise und der schleppenden Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, wodurch Millionen von Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben und in die Armut getrieben wurden. Aber mit der indischen G20-Präsidentschaft sehen wir diese komplizierten Herausforderungen als Chance für uns, die Welt dazu zu bringen an einem Strang zu ziehen, auf diese Herausforderungen zu reagieren und einen globalen Konsens zu erzielen", erklärte Kant.
Shashi Tharoor, Parlamentsabgeordneter der indischen Kongresspartei und ehemaliger UN-Untergeneralsekretär, sprach ebenfalls auf der Versammlung. Tharoor betonte, dass zivilgesellschaftliche Organisationen für das Wohlergehen der Welt von wesentlicher Bedeutung seien.
"Ich würde auch behaupten, dass die Zivilgesellschaft eine führende Rolle spielen kann und muss, um unserer Gesellschaft zu helfen, ihre Vergangenheit erfolgreich zu bewältigen und diejenigen Probleme anzugehen und zu lösen, die wir seinerzeit bei den Vereinten Nationen Probleme ohne Pass genannt haben. Das sind unerwünschte, grenzüberschreitende Probleme. Und die kann kein Land oder auch nur eine kleine Gruppe von Ländern alleine lösen", so Tharoor.
"Ich spreche von Armut, ansteckenden Krankheiten, Menschenrechten und deren Verletzungen, chronischem Hunger und Unterernährung, massivem Analphabetismus und massiver Vertreibung. All diese Probleme erfordern Lösungen ohne einen Pass. Es sind grenzüberschreitende Probleme - Blaupausen ohne Grenzen, die zu den Problemen ohne Pässe passen."
Viele andere Würdenträger nahmen an der Einweihung teil. Unter ihnen war T. Denny Sanford, ein amerikanischer Unternehmer und Philanthrop, der kürzlich die Ehrendoktorwürde von der Universität Amrita Vishwa Vidyapeetham erhielt. Laut Sanford habe Amma die maßgebende Aufgabe eine Diskussion darüber zu führen, welchen Beitrag die Zivilgesellschaft bei der globalen Entwicklung leisten kann.
"Das diesjährige Motto der C20 Du bist das Licht, du bist das Licht, du bist das Licht ist so überwältigend. Es hat eine besondere Bedeutung, weil Amma alle, die zu ihr kommen, mit Freundlichkeit, Liebe und Gnade willkommen heißt, indem sie alle umarmt", erläuterte Sanford.
"Wir sollten alle danach streben und uns wirklich darum bemühen, als Leuchtturm zu strahlen wie Amma, die ihr Leben in den Dienst anderer stellt, insbesondere durch Bereitstellung von Grundbedürfnissen wie Nahrung, Wasser, Unterkunft, medizinischer Versorgung, Bildung und Arbeitsplätzen für Bedürftige. Es ist absolut großartig, was sie tut. Sie ist einmalig."
Marc Benioff ist ein weiterer, führender amerikanischer Unternehmer, der für sein philanthropisches Engagement bekannt ist. In seiner Ansprache betonte er, dass Amma als Vorsitzende der C20 einen absolut unerlässlichen Einsatz leiste, da ihre Botschaft vom Dienst am Nächsten in unserer Welt mehr denn je gebraucht würde. Benioff reiste mit Amma auf ihren Touren durch Indien, Australien, Europa und Nordamerika.
"Ich erinnere mich an ihre Botschaft, dass wir etwas für andere Menschen tun müssen. Dass es nicht ausreicht, erfolgreich zu sein, sondern dass wir auch andere mitziehen müssen. Danke, Amma, für deine Liebe. Danke, Amma, für deinen Dienst. Danke, Amma, für deine Führung und dafür, dass du uns allen beibringst, wie wir bessere Menschen werden können, und dass du nun auch Indien und die G20 in diese wunderbare Botschaft einbeziehst", freute sich Benioff.
Als Gastgeberland des diesjährigen G20-Gipfels stellt Indien das Konzept der Eigenständigkeit und Nachhaltigkeit in den Vordergrund, bei dem Wirtschaftswachstum, Umweltbewusstsein, Persönlichkeitsentfaltung und soziales Wohlergehen Hand in Hand gehen.
In Indien ist die Zivilgesellschaft seit jeher unabhängig von der Politik und in jeder Hinsicht selbsttragend. Dieses ethische Bewusstsein wird die C20-Aktivitäten durchdringen und dazu beitragen, die Dynamik zwischen Staat, Gesellschaft, Markt, Familie und Individuum weg von den Konflikten und Widersprüchen hin zur Kooperation, Zusammenarbeit und mitfühlender Unterstützung zu verlagern.
Die indische philosophische Tradition berücksichtigt die Bedeutung und Begrenzung von Einzelinteressen und gemeinschaftlichem Handeln. Die Freiwilligenarbeit, die diese Kluft zwischen beiden überbrückt, ist der wesentliche Geist der indischen Zivilgesellschaft. Das ehrenamtliche Engagement bzw. der selbstlose Dienst sollte idealerweise ein Gefühl von persönlicher Verantwortung für die eigene Umgebung sowie ein Gefühl von Zugehörigkeit widerspiegeln.
Damit die Freiwilligenarbeit eine möglichst positive Wirkung erzielt, bedarf es darüber hinaus einer ernsthaften Leidenschaft für Neuerungen und Fortschritt, Eigeninitiative und Kreativität in Verbindung mit Denkansätzen, die die komplexe, reale Welt miteinbeziehen. Dies steht auch für eine demokratische, partizipatorische und harmonische Art der Zusammenarbeit.
Die Freiwilligenarbeit in Indien wird seit jeher von einem Pflichtgefühl gegenüber der Gesellschaft getragen. In diesem Sinne geht dieses Bewusstsein tatsächlich über die Politik hinaus, da jeder Einzelne eine persönliche Verantwortung dafür entwickelt, das Gemeinwohl aufrechtzuerhalten. Diese Perspektive stärkt die Rolle des einzelnen Bürgers, anstatt die gesamte Last allein der Regierung aufzubürden. Die C20 in Indien wird sich daher auf diesen einzigartigen indischen Hintergrund stützen, der jene Aspekte in den Vordergrund stellt.
Nach mehr als 150 offiziellen Treffen und zahllosen gemeinschaftlichen Bemühungen, um Lösungsvorschläge für eine nachhaltige Entwicklung in dieser prekären Zeit zu erarbeiten, wird der C20-Gipfel am 30. Juli in Jaipur, Rajasthan, stattfinden.