Dr. Isabel Signes Soler

Isabel ist eine Augenoptikerin aus Spanien, die zusammen mit anderen freiwilligen ETW-Helfern regelmäßige kostenlose medizinische Camps in Kenia organisiert.

Für unser erstes Lager 2011 reisten wir nach Voi, einem ländlichen Gebiet in Ostkenia, und behandelten dort etwa 350 Patienten. Unter denen, die zur Behandlung kamen, erinnere ich mich besonders an ein 7 Jahre altes Kind namens Juliana. Sie wurde zu uns gebracht, weil sie sich seit mehreren Jahren über ein juckendes und sandiges Gefühl in beiden Augen beklagte. Ihre Sehkraft war so schlecht, dass sie nicht weiter als bis zu ihren ausgestreckten Händen sehen konnte. Daher war sie nicht in der Lage, am Schulunterricht teilzunehmen.

Wir stellten bei Juliana einen ungewöhnlichen allergischen Zustand fest. Nach unserer ersten Diagnose und Behandlung verwiesen die ETW-Freiwilligen in Kenia sie an eine lokale Augenklinik und haben sie seither betreut. Bei einem kürzlichen Besuch in der Gegend hatte ich die Gelegenheit, ihren Fortschritt zu überprüfen, und war glücklich zu hören, dass sie bis zu 70% ihrer Sehkraft wiedergewonnen hat und jetzt gut in der Schule zurechtkam.

Wir beschlossen, 2013 nach Kenia zurückzukehren, um ein Camp zur Behandlung des grauen Stars abzuhalten. Es war ein fantastischer Teameinsatz, der zu 208 erfolgreichen Katarakt-Operationen führte. Die lokalen freiwilligen ETW-Helferinnen und Helfer unterstützten uns sehr und sorgten für einen reibungslosen Ablauf des gesamten Programms. Es war inspirierend, ihr Engagement zu sehen. Das Lager gab uns allen die Gelegenheit, diese Erfahrung miteinander zu teilen.

Katarakte (grauer Star) sind im Wesentlichen eine altersbedingte Verschlechterung der Augenlinse. Aber es gibt auch eine Form angeborener Katarakte, die zu einer Erblindung in jungen Jahren führen kann. Dies war bei Mary, einer 21 Jahre alten Mutter von zwei Kindern der Fall. Aufgrund ihrer Blindheit war es für sie schwierig, sich um ihre Kinder zu kümmern. Wir operierten beide Augen und stellten die Sehkraft wieder her. Wir hoffen, dies wird ihre Lebensqualität verbessern und ihr ermöglichen, sich besser um ihre Kinder zu kümmern.

Manchmal ist die Ursache der Blindheit irreversibel und wir können nichts tun, um zu helfen. Es gibt eine Schule für blinde Kinder in Thika, der wir einen Besuch abstatteten, um zu schauen, ob wir unsere Hilfe anbieten könnten. Leider litten die meisten Kinder unter angeborener Blindheit, so dass wir medizinisch nichts für sie tun konnten. Amma hat uns jedoch gelehrt, dass auch schon eine einfache liebevolle Umarmung und der Ausdruck von Mitgefühl sehr hilfreich sein können. Dies war offensichtlich für uns: die Kinder brachten ihr Glück über unsere Gegenwart zum Ausdruck, indem sie in die Hände klatschten, sangen und tanzten. Einige Augenblicke haben wir das Leben zusammen gefeiert. Es war unvergesslich.

Als ich anfing, als freiwillige Helferin für Embracing the World zu arbeiten, wurde ich bei mehreren der Projekte von einem einzigen Freund begleitet. Im Laufe der Zeit wollten sich jedoch immer mehr Menschen beteiligen und ihren Beitrag leisten. Seit August 2014 veranstaltet ein siebenköpfiges Team aus Krankenschwestern und Augenärzten regelmäßige medizinische Camps sowie kostenlose Kataraktoperationen in ganz Kenia.

Ich versuche, mit gutem Beispiel voran zu gehen, genau wie Amma es tut, und den besten Weg zu finden, Menschen zu ermutigen. Aber es ist tatsächlich die Kraft des selbstlosen Dienstes, die uns alle anzieht und dazu bringt, auf diese Weise zu helfen. Nach vielen Projekten verfügen wir jetzt über ein stabiles Team, das bereit ist, an jeden Ort der Welt zu gehen, an dem wir gebraucht werden.

Mary hat eine schwere Form des Grauen Stars.